Vorlesungsskript: Grundlagen des Entscheidens I
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Pareto-Effizienz
Das Kriterium der Pareto-Effizienz scheint zunächst hochgradig selbstevident
zu sein. Warum sollte man eine bestimmte Entscheidung treffen, wenn
es eine andere gibt, bei der es einigen besser aber niemandem schlechter
ergehen würde? Aber man kann die Sache auch von einem anderen Gesichtspunkt
betrachten: Wenn man die Wahl hat zwischen einer pareto-effizienten
Diktatur und einer pareto-ineffizienten Demokratie, sollte man dann
nicht lieber die pareto-ineffiziente Demokratie vorziehen. Natürlich
käme es wohl auch darauf an, wie „ineffizient“ die Demokratie
wäre. Aber dass maximale Pareto-Effizienz zu einem notwendigen Kriterium
eines Kollektiventscheidungsverfahrens erklärt wird, und damit gegenüber
anderen Werten und Zielsetzungen nicht mehr abwägugngsfähig ist, ist
alles andere als apriori selbstverständlich.
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