Vorlesungsskript: Grundlagen des Entscheidens I
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Transitivität der kollektiven Präferenzen
Eine der Voraussetzungen von Arrow bestand darin, dass die kollektiven
Präferenzen transitiv sein müssten. Diese Forderung lässt sich dadurch
motivieren, dass intransitive Präferenzen zu bestimmten Problemen führen
kann, wie sie durch das Geldpumpenargumentversinnbildlicht werden.
Analog zum Geldpumpenargument kann man sich im politischen Kontext
theoretisch einen Manipulator vorstellen, der einen Zyklus innerhalb
der kollektiven Präferenzen dazu nutzt, um eine bestimmte politische
Agenda durchzusetzen. Aber ebenso wie beim Geldpumpenargument wäre
auch im politischen Kontext der Einwand angebracht, dass sich eine
solche Ausbeutungstechnik praktisch kaum verwirklichen lassen dürfte.
Und, wie schon zuvor erläutert (Seite 2.2.2),
zeigt das Argument nicht dass intransitive oder zyklische Präferenzen
schlechthin absurd sind. Insofern als es denkbar ist, für die aus zyklischen Präferenzen möglicherweise
resultierenden Probleme, praktische Lösungen zu finden, kann man nicht
sagen, dass die Erzeugung transitiver kollektiver Präferenzen zu den
unerlässlichen Bedingungen eines akzeptablen Abstimmungsverfahrens
gehört, auch wenn es natürlich wünschenswert wäre.
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