Hauptvertreter des Föderalismusgedankens in Deutschland von der Neuzeit bis zum Ende des 19.Jahrhunderts

Eckhart Arnold

1 Einleitung
2 Föderalismusdiskussion in der frühen Neuzeit: Föderalismus oder Souveränitätslehre
    2.1 Der Föderalismusgedanke im Werk des Johannes Althusius
        2.1.1 Biographische Skizze
        2.1.2 Der Entwurf der „Politica methodice digesta“
        2.1.3 Der Gegensatz zur Souveränitätslehre Bodins
3 Föderalismus und Machtkontrolle - Föderalistische Entwürfe der Aufklärungsepoche
4 19.Jahrhundert: Föderalismuskonzepte im Spannnungsfeld von sozialer und nationaler Frage
5 Schlußbetrachtung
Literaturverzeichnis

2.1.1 Biographische Skizze

Johannes Althusius wurde im Jahre 1557 in Diedenhausen, einem kleinen westfälischen Dorf, geboren. Möglicherweise ein uneheliches Fürstenkind erhielt Johannes Althusius eine optimale Föderung durch seinen Landesherren, den Grafen von Sayn und Wittgenstein. Er ermöglichte Althusius Rechtswissenschaften zu studieren, zunächst in Köln, dann in Basel und Genf. Insbesondere die Aufenthalte in den letzteren beiden Städten vermittelten Althusius prägende Bildungseinflüsse durch den neuzeitlichen Humanismus sowie durch den Calvinismus. Unmittelbar nach Abschluß seines Studiums im Jahre 1586 wurde er an die Universität Herborn berufen, wo er rasch aufstieg. In der folgenden Zeit verfasste er zahlreiche, meist juristische Schriften. Der Durchbruch gelang ihm jedoch mit seinem zuerst im Jahre 1603 erschienen umfassenden politikwissenschaftlichen Werk: „Politica methodice digesta et exemplis sacris et profanis illustrata“, welches Althusius weithin bekannt machte und ihm schließlich 1604 das Amt eines Syndikus der calvinistischen Stadt Emden einbrachte. Der Magistrat erhoffte sich durch die Berufung von Althusius eine wirkungsvollere Vertretung gegenüber der ostfriesischen Landesherrschaft. Althusius enttäuschte die emdener Ratsherren nicht. Es gelang nach zähen Verhandlungen entgültige Vereinbarungen zwischen der Stadt Emden und dem Grafen von Ostfriesland zu erzielen. Bis zu seinem Tod im Jahre 1638 blieb Althusius - tortz lukrativer Angebote aus anderen Städten - in Emden, wo er weiterhin sowohl politisch als auch wissenschaftlich tätig war. Im Jahre 1617 veröffentlichte er mit den „Dicaeologicae libri tres totum et universum jus“ ein umfassendes Kompendium der Rechtslehre seiner Zeit[1] .

[1] Zur Biographie von Althusius vgl. Carl Joachim Friedrich (Friedrich 1): Johannes Althusius und sein Werk im Rahmen der Entwicklung der Theorie von der Politik, Berlin 1975. - Vgl. Erik Wolf (Hrsg.) (Wolf): Johannes Althusius. Grundbegriffe der Politik. Aus „Politica methodice digesta“.1603, Frankfurt/M 1948, S.42-44.

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