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Zum Abschluss...
- Bei der Lektüre philosophischer Texte sollte man immer die Frage im Auge behalten: Stimmt das, was der Autor behauptet, überhaupt?
- Bevor man einen Philosophen oder eine Philosophin liest, empfiehlt es sich, sich durch Nachdenken zunächst eine eigene Meinung zu dem behandelten Problem zu bilden.
- Man hat einen Philosophen erst dann verstanden, wenn man dessen Ansichten entweder mit eigenen Worten rechtfertigen oder mit wohlbegründeten Argumenten kritisieren kann.
- Viele gerade der „bedeutenden“ philosophischen Werke sind – anders als die Erkenntnisse der Fachwissenschaften - nicht Ergebnis gründlicher Diskussion vieler Beteiligter, sondern die hochgradig idiosynkratischen Entwürfe einzelner. (Das gilt besonders für die klassische deutsche Philosophie: Kant, Hegel, Nietzsche, Husserl.) Insofern ist es nicht nur nicht verwunderlich, sondern geradezu zu erwarten, dass sie viele und oft sogar sehr dumme Fehler enthalten.
- Man muss in der Lage sein, geistige Überlegenheit anzuerkennen, ohne sich geistig selbst aufzugeben. Es ist traurig, wenn, wie bei manchen Philosophieprofessoren zu beobachten, erwachsene Menschen ihr ganzes intellektuelles Leben ausschließlich dem Dienst am Werk eines Anderen widmen.
- Ist es nicht verwunderlich, dass Leute Philosophie studieren, also die Geistesdisziplin, die sich der Beantwortung der großen Fragen (Was kann ich wissen? Was darf ich hoffen? Was soll ich tun? Was ist der Mensch?) verschrieben hat, und dann nichts weiter tun, als die Texte Anderer zu lesen und in ihrer Abschlussarbeit statt eine Antwort auf irgendeine dieser Fragen zu geben lediglich die Antwort eines anderen auslegen dürfen?