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Aufklärung und Mythos (Kommentar)
- Zusammenhang zwischen Aufklärung und Mythos lediglich rhetorisch fingiert
- Historische Kontinuität vom Mythos zur Aufklärung denkbar, wenn auch kaum in der von Adorno und Horkheimer suggerierten Form
- Naturwissenschaft reproduziert die Welt nicht nur, sondern verändert sie auch (z.B. in der technischen Anwendung)
- Veränderung der Welt im Sinne einer Gesellschaftskritik wird weder durch die Naturwissenschaften, deren Aufgabe sie nicht ist, noch durch den Positivismus, dessen (Haupt)-Thema sie nie war, ausgeschlossen oder unmöglich gemacht.
- Geradezu lächerlich verzerrtes und simplifiziertes Bild der Naturwissenschaften („abstrakte Gestalt des Unmittelbaren“, „gigantisches analytisches Urteil“).
Notizen:
Mögliche Interpretationsalternative wäre zu erwägen: Nicht als Kritik am naturwissenschaftlichen Denken, sondern als Kulturkritik des Übergreifens des naturwissenschaftlich-technischen Denkens auf andere (alle?) kulturellen Sektoren: Aber ist die Diagnose dann richtig/treffend? Und wenn die Voraussetzung stimmt, inwieweit wäre es überhaupt schlecht?
Zu 4): Verkannt wird von Adorno und Horkheimer, dass die Gesellschaftskritik in einem anderen kulturellen Sektor verortet ist. (Hierzu möglicherweise: Habermas, Die Einseitigkeit des Geschichtspessimismus, 80er Jahre.)